Taucherblei

Taucher mit Bleigurt
Taucher mit Bleigurt

Taucherblei – Bleigurt und Gewichtssysteme

Jeder Taucher braucht zusätzliches Gewicht, um zu viel Auftrieb zu überwinden und problemlos abtauchen zu können. Dazu wird in aller Regel Taucherblei verwendet. Blei hat eine hohe Dichte und liefert daher genügend Abtrieb für den Taucher.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, das Taucherblei am Körper des Tauchers beziehungsweise an seiner Ausrüstung zu befestigen

1. Bleigurt

Die klassische Variante zum anbringen des Taucherbleis am Körper des Tauchers ist der altbewährte Bleigurt. Hierbei handelt es sich um einen normalen Gürtel mit circa 50 cm Breite. Auf diesen Gürtel aus Nylon werden dann die Bleigewichte aufgeschoben. Ein Schnellverschluss ermöglicht das lösen des Bleigurts und Abwerfen des Bleis im Notfall.

2. Integrierte Bleitasche im Jacket

Moderne Tarierwesten haben integrierte Bleitaschen. In diese Taschen werden die Bleigewichte zum Tauchen eingelegt. Man kann sowohl Hartblei als auch Schrotblei verwenden. Diese Gewichtstaschen werden dann bequem in das Jacket eingehakt. Im Bedarfsfall reicht ein kurzer Zug am Handgriff, um die Bleitasche abzuwerfen. Der Vorteil dieser Variante ist zunächst, dass der Taucher hierüber das Blei auf mindestens zwei Gewichtstaschen verteilt hat. Wird ein Notabwurf des Blei erforderlich, kann man so erst einmal die Hälfte abwerfen, wodurch der Taucher nicht sofort unkontrolliert in die Höhe schießt. Beim Bleigurt ist dies schwieriger.
Außerdem ist die Verteilung des Gewichts besser. Der Bleigurt zieht die Hüfte des Tauchers deutlich nach unten. Bei bleiintegrierten Tarierwesten liegt das Gewicht vom Taucherblei optimal an der Schwerpunktachse des Körpers und zieht das gesamte Jacket nach unten, welches wiederum den Druck auf den gesamten Oberkörper des Tauchers verteilt. Taucher mit Rückenproblemen profitieren davon.

3. Gewichtstragesysteme für Taucherblei

In jüngerer Zeit besteht ein Trend dahingehend, dass Taucher zusätzlich spezielle Gewichtstragesysteme verwenden. Diese verfügen über eine Vielzahl an Taschen an verschiedenen Positionen am Körper. Die Austarierung kann damit noch besser abgestimmt werden als mit einem normalen bleiintegrierten Jacket. Der Taucher hat bei diesem Gewichtstragesystemen in der Regel mindestens vier Bleitaschen um das Taucherblei zu verstauen, es können natürlich auch mehr sein. Diese Systeme werden bevorzugt im Bereich des technischen Tauchens eingesetzt.

4. Taucherblei an der Ausrüstung – Wing, Backplate und Tauchflasche

Insbesondere technische Taucher, die ein Wing mit einer Doppelflasche verwenden, regeln das Anbringen der Gewichte häufig an der Tauchausrüstung beziehungsweise am Drucklufttauchgerät. Zum einen wiegt das Backplate des Wings bereits einiges. Zum Teil gibt es auch verschiedene Backplates mit unterschiedlichen Gewichten. Zusätzlich gibt es Keilgewichte, die an beziehungsweise zwischen den Flaschen des Drucklufttauchgeräts angebracht werden können.

Wie viel Taucherblei brauche ich?

Wie viel zusätzliches Gewicht durch Blei der Taucher braucht, ist schwer zu sagen. Dies hängt von den Umständen des Einzelfalls ab. Letztendlich hat jeder Taucher bedingt durch seine Körpermasse einen anderen Auftrieb. Auch die Ausrüstung verursacht jeweils mehr oder weniger Auftrieb, der ausgeglichen werden muss. Sogar der Flaschentyp spielt eine Rolle, denn eine Flasche aus Aluminium hat mehr Auftrieb als eine Stahlflasche. Zu guter Letzt hat Salzwasser deutlich mehr Auftrieb als Süßwasser. Der Taucher wird also – angepasst auf den jeweiligen Tauchgang , die Ausrüstung und das Tauchgewässer – jeweils überprüfen müssen, ob die mitgeführte Bleimenge korrekt ist.

Notwendige Bleimenge ermitteln

Die notwendige Bleimenge ermittelt der Taucher ganz leicht. Nach dem Einstieg ins Wasser wird die Tarierweste vollständig entleert. Mit 50 bar Restdruck in der Tauchflasche sollte der Taucher bei angehaltenem Atem (eingeatmet) in Augenhöhe auf der Wasseroberfläche schweben. Das ist eine perfekte Bleimenge. Sobald der Taucher ausatmet, sollte er abtauchen. Führt man den Test mit voller Tauchflasche durch, kann man sicherheitshalber noch 1 Kilo Taucherblei (Monoflasche) dazugeben, um den höheren Auftrieb der teilentleerten Tauchflasche am Ende des Tauchgangs zu berücksichtigen.

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