Trotz Corona Tauchen?

Trotz Corona Tauchen Covid-19 Virus Tauchtauglichkeit
Trotz Corona Tauchen Covid-19 Virus Tauchtauglichkeit

Soll man in der aktuellen Lage trotz Corona tauchen gehen? Das fragen sich viele Taucher aktuell.

Trotz Corona Tauchen – geht das?

So langsam werden die Temperaturen immer sommerlicher, und dem ein oder anderen Taucher juckt es in den Fingern. Viele Taucher mussten auch auf ihre jährliche Tauchreise in den Osterferien 2020 leider verzichten. Uns geht es genauso, wir wollen endlich wieder tauchen gehen!

Trotz Corona eine Tauchreise machen?

Vorweg, mit Tauchreisen sieht es dieses Jahr wohl schlecht aus. Bis nach den Sommerferien werden auch wir Taucher mit zahlreichen Einschränkungen des internationalen Reiseverkehrs rechnen müssen. Selbst wenn wir aus Deutschland in den Tauchurlaub ausreisen dürfen, und die obligatorische Quarantäne nach der Rückkehr einem Taucher egal wäre, sind Tauchreisen aktuell unmöglich. Man denke nur an derzeit verhängte Einreisesperren in Kroatien, Frankreich, Italien, Türkei oder den USA. Und dann müsste für viele Reiseziele auch noch ein Flug gefunden werden. Diese Situation wir sich erst mal nicht groß ändern. Wer also eine Tauchreise vor den Herbstferien 2020 plant, der ist ein echter Optimist! Koffer packen für die Tauchreise kann man sich in der Coronakrise also sparen!

Tauchen in Deutschland während der Corona-Krise

Kaltwassertaucher werden sich mit de Thema vermutlich schon im März auseinandergesetzt haben. Und die Urlaubstaucher werden sicherlich ab Mai auch darüber nachdenken, ob man nicht wenigstens in den heimischen Tauchgewässern tauchen gehen kann. Aber wie steht es überhaupt um die Möglichkeiten, einen Tauchgang an einem deutschen Gewässer durchzuführen?

Prizipiell ist trotz Corona Tauchen möglich

Rechtlich spricht erst mal nichts gegen einen Tauchgang, jedenfalls in den meisten Bundesländern. Aufenthalte im Freien sind erlaubt, auch Sport und damit auch der Tauchsport. Und zu zweit darf man ja in den meisten Bundesländern noch unterwegs sein, die Regelungen sind für Taucher mit ihrem Tauchbuddy also kein Hindernis. Ach so, und die Maskenpflicht, die ist für uns Taucher ja nun wirklich das kleinste Problem, oder 😉 ?

Sport im Verein untersagt

Vorsichtig aber bitte, wenn man in einem Tauchsportverein ist. In vielen Bundesländern, etwa in NRW, ist jede Zusammenkunft im Rahmen eines Vereins laut den Coronaschutzverordnungen untersagt. Auch ein Treffen von 2 Personen stellt eine „Zusammenkunft“ dar, also fällt jegliches Vereinstauchen derzeit auch aus. Wenn sich 2 Vereinsmitglieder aber privat treffen, ist das natürlich kein Problem. Aber in diesem Fall greift dann natürlich auch keine Versicherung, die bei Teilnahme am Vereinssport sonst bestehen würde.

Viele Tauchgewässer gesperrt

Außerdem sind viele Tauchgewässer aktuell gesperrt. In Deutschland ist das Tauchen ja generell eine Gewässerbenutzung und damit erst mal überall verboten, es sei denn, es wurde ausdrücklich erlaubt. Viele Tauchgewässer werden daher privat oder von Gemeinden betrieben. Private Tauchgewässer werden in der Regel von der allgemein wegen Corona verfügten Schließung von Sportstätten betroffen sein. Und die kommunalen Badeseen sind ebenfalls in aller Regel gesperrt worden, oft schon die Uferflächen, oder aber alle Nutzungsarten, die Freizeitsport darstellen (Schwimmen, Tauchen, Segeln, Surfen oder Angeln).

Es dürfte also schwer werden, ein trotz Corona-Krise geöffnetes Tauchgewässer zu finden. Hallenbäder und Tauchtürme sind ohnehin geschlossen.

VDST rät vom Tauchen derzeit ab

Was sagt de VDST e.V. zu dem Thema? Nun, der größte Tauchsportverband rät eindeutig davon ab, trotz Corona tauchen zu gehen.

„In der derzeitigen Situation kann das Tauchen im Freigewässer nicht befürwortet werden und verstößt mancherorts sogar gegen rechtliche Vorgaben.

Neben gesetzlichen Regelungen, Hausordnungen der Seen oder ähnlichen Regelungen und Vorgaben sind die dringenden Appelle, Empfehlung aus dem Gesundheitswesen unbedingt zu beachten. Dazu gehört auch, dass das Gesundheitssystem nicht durch zusätzliche und vermeidbare Notfälle belastet werden darf. Daher sollte konsequenterweise auf Tauchgänge und Badeaktivitäten im Freigewässer verzichtet werden, bis die langsame Öffnung dies wieder erlaubt.“

https://www.vdst.de/2020/04/13/corona-zur-aktuellen-situation-zum-tauchen-im-freigewaesser-stand-13-04-2020/

Das ist eine klare Ansage! Auch die Erwägung, vermeidbare Belastungen des Gesundheitssystems zu vermeiden, sollte jeder Taucher aus ethischen Gründen vor einem Tauchgang in der Coronakrise treffen. Und vielleicht auch an die eigene Gesundheit denken.

Tauchen nach Covid-19 Infektion?

Die Gesundheit des Tauchers ist ja eine wichtige Voraussetzung für jeden Tauchgang. Wer sich den Covid-19 Virus eingefangen hat, der darf natürlich nicht tauchen gehen. Tauchtauglichkeit besteht bei einer Corona-Erkrankung des Tauchers eindeutig nicht, von der erforderlichen häuslichen Quarantäne einmal abgesehen.

Lungenschäden durch Covid-19 verhindern Gasaustausch

Aber auch nach Genesung scheint eine Covid-19-Infektion die Tauchtauglichkeit einzuschränken oder gar auszuschließen. Denn Mediziner haben herausgefunden, dass durch das Covid-19-Virus das Lungengewebe in ganz spezifischer Weise verändert wird. Kleinstgefäße werden dabei entzündlich verändert und verschließen sich so dem Gasaustausch. Es kommt dadurch zu einem teilweise dramatischen Ausfall (bis zu 90%) von Lungengewebe für den Gasaustausch. Das Problem der Covid-19-Erkrankung ist, dass die Veränderungen nicht wie bei anderen Lungenentzündungen schnell repariert werden können, sondern eventuell lebenslang anhalten.

Tauchtauglichkeit durch Covid-19 erloschen

Diese Schäden beeinträchtigen aber nicht nur Taucher, sondern alle Ausdauersportler. Aber während ein Läufer oder Radfahrer sich an Land langsam wieder an seine Leistungsgrenze und Belastbarkeit herantasten kann, muss bei Tauchern vor dem Tauchgang klar sein, ob die gesundheitlichen Voraussetzungen den Tauchgang zulassen. Daher hat der VDST auch hier eine klare Empfehlung ausgesprochen:

„Wir als VDST haben in unsere Empfehlungen aufgenommen, dass diese Tauchtauglichkeit nach einer COVID-19 Erkrankung erlischt, und eine neue tauchsportärztliche Untersuchung durchgeführt werden soll!“

https://www.sportschau.de/weitere/allgemein/corona-lungen-schaeden-taucher-100.html

Trotz Corona Tauchen – besser nicht

Als Fazit lässt sich festhalten, dass man in der aktuellen Coronakrise besser auf das Tauchen verzichten sollte, so schwer das auch fällt. Aber natürlich kann sich auch der Taucher in diesen Zeiten durch regelmäßigen Sport fit halten und für die – hoffentlich bald – kommenden Tauchgänge in Form zu bringen.

1 Kommentar

  1. Ich geh tauchen, mir reicht es mit dem Corona! Denke mal, dass wenn nicht eben einer in die Ansaugstutzen der Befüllungsanlage gehustet hat, das Risiko einer Infektion extrem gering ist.

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