Die Entwicklung des Gerätetauchens begann schon 1865, kam aber erst mit der Entwicklung des Atemreglers (1943) durch Jacques Cousteau und Gründung von PADI (1966) so richtig in Schwung.

Geraetetauchen
Gerätetauchen ist ein einzigartiges Abenteuer!

Das erste autonome, regulierte Tauchgerät wurde schon 1865 von den Franzosen Benoit Rouquayrol und Auguste Denayrouze entwickelt. Weil die damaligen Zylinder den erforderlichen Druck noch nicht aufrechterhalten konnten und es noch keinen zuverlässigen Atemregler gab, war es jedoch nicht besonders effizient. Erst das autonome Kreislauftauchgerät von Henry A. Fleuss von 1879 – ein System, das sich von den heutigen Geräten kaum unterscheidet – ermöglichte eine wirklich unabhängige Bewegung unter Wasser.

1908 war es der schottische Physiologe John Scott Haldane – ein großer Tauchpionier –, der eine bemerkenswerte Studie zu den körperlichen Grenzen des Gerätetauchens unternahm. Selbst als Versuchskaninchen dienend, entwickelte er den Vorläufer der modernen Dekompressionstabellen und zeigte im Wesentlichen die maximalen Tiefen auf, in die sich ein Taucher begeben kann. Neben vielen anderen neuartigen Verletzungen zog er sich bei seinen Versuchen die Lähmung einer Gesäßhälfte zu.

Der wahre Meilenstein bei der Entwicklung des Hobbygerätetauchens wurde 1943 erreicht, als der französische Marineoffizier und Taucher Jacques Cousteau mit Emile Gagnan den Atemregler erfand. Seitdem war die Entwicklung des Gerätetauchens nicht mehr aufzuhalten. Zur gleichen Zeit führte der Sohn von John Scott Haldane, J.B.S. Haldane, die Forschungen seines Vaters zur Unterwassersicherheit weiter und perfektionierte die Dekompressionstabellen. Bis dahin war größtenteils zu militärischen Zwecken getaucht worden – nun konnte das Hobbytauchen seinen Triumphzug starten. Niemand hatte einen größeren Einfluss auf die Verbreitung des Amateurtauchens in den 50er- und 60er- Jahren als die Unterwasserfilmer Hans und Lotte Hass sowie Jacques Cousteau, der das neue Medium Fernsehen nutzte, um die Erforschung des Ozeans und die Meeresbiologie in Serien wie „Geheimnisse des Meeres“ bekannt zu machen. Organisationen wie der British Sub Aqua Club (BSAC) gründeten sich aus militärischen Tauchschulen heraus und begannen, auch Zivilisten für das Hobbytauchen auszubilden. 1966 wurde die Professional Association of Diving Instructors (PADI) gegründet. Sie ist heute weltweit vertreten und hat mehr Menschen das Tauchen beigebracht als jede andere Organisation.

Tauchen wird immer beliebter. Im Jahr 2003 wurden schätzungsweise 1,5 Millionen Tauchzertifikate ausgestellt – und die Zahl steigt in den letzten Jahren immer weiter. Aktuell (2020) gibt es allein in Deutschland rund 5 Millionen aktive Taucher. Die meisten davon sind allerdings „Urlaubstaucher“. Nur rund 500.000 Taucher gaben bei den Umfragen an, regelmäßig tauchen zu gehen.

Insgesamt zeigen die Zahlen aber die beeindruckende Entwicklung des Gerätetauchens in den letzten 70 Jahren.