Riesenmantarochen sind überaus spektakuläre Meeresbewohner und gelten unter Tauchern als schwer zu finden. Doch für ein kleines Gebiet vor der Küste Ecuadors trifft dieses Vorurteil nicht zu.
Riesenmantarochen gehören zu den größten Knorpelfischen der Erde.
Die gigantischen Riesenmantarochen (Mobula birostris) stehen auf der Liste der größten Knorpelfische der Erde und sind beliebte Ziele für Taucher. Gleichzeitig gilt die Art als gefährdet, da sie illegal gefischt wird oder viele ihrer Exemplare ungewollt in Netzen landen. Aus diesem Grund freuen sich Joshua Stewart von der Oregon State University und sein Team besonders über einen Fortschritt, den sie im Pazifik von der ecuadorianischen Küste aus erzielten: Wie sie in der Zeitschrift „MEPS“ berichten, tummeln sich hier in der Nähe der Isla de la Plata häufig rund 22.000 riesige Mantas – zehnmal mehr Tiere als bisher an jedem anderen Ort, an dem sich Riesenmanta zur Paarung versammeln, gefilmt worden sind!
Zahlreiche Fotos ausgewertet
Für ihre wissenschaftliche Arbeit hatte die Arbeitsgruppe zahlreiche Fotos und Beobachtungsdaten aus dem Zeitraum zwischen 2005 und 2018 ausgewertet und daraus die ungefähre Population der Riesenmantarochen abgeleitet. Allein aus einem Bestand von 3300 Bildern – die zum Teil von Hobbytauchern eingesandt wurden – konnten sie immerhin 2800 Individuen ermitteln. Die Rochen haben tatsächlich eine individuell sehr charakteristische Struktur von Punkten auf den Körpern, so dass bestimmte Meeresbewohner leicht unterschieden werden können. Anhand der Häufigkeit, mit der ein Tier wiedergefunden wird, und anderer Informationen lässt sich bestimmen, wie groß ein Bestand ist. Diese Technik kann auch für verschiedene andere Arten verwendet werden.
Liegt es am Plankton?
Stewart und Co. glauben, dass die große Ansammlung von Riesenmantarochen etwas mit der besonderen Lage der Isla de los angeles Plata zu tun haben könnte. Genau hier, in den Tropen, steigt kaltes, nährstoffreiches Tiefenwasser an, die Grundlage für reichhaltiges Plankton: die Hauptnahrungsquelle der Mantarochen. Wahrscheinlich nutzen die Meerestiere diesen Ort außerdem zur Paarung.
Meeresschutzgebiet
Das Gebiet steht unter dem Schutz der Bundesregierung: Die Fischerei ist dort in der Tat eingeschränkt. Aber der Meeresschutz könnte noch verbessert werden. Aber die Wissenschaftler haben viele Unfälle der Riesenmantarochen beobachtet, die auf Kollisionen mit Schiffen oder mit Fischernetzen zurückzuführen sein könnten. Und der Klimawandel stellt ein latentes Risiko dar, denn Riesenmantarochen reagieren empfindlich auf steigende Wassertemperaturen und das damit verbundene schlechtere Nahrungsangebot.
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