SSI Advanced Adventurer

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SSI Advanced Adventurer

SSI Advanced Adventurer – Dein nächster Schritt in die Unterwasserwelt

Nach deinem Open Water Diver (OWD) bist du begeistert vom Tauchen, möchtest tiefer eintauchen, mehr entdecken und neue Herausforderungen meistern. Doch wie geht es nun weiter? Viele Taucher stehen an diesem Punkt vor der Frage: Was ist der nächste sinnvolle Ausbildungsschritt?

Eine hervorragende Antwort darauf ist der SSI Advanced Adventurer. Er bietet dir die Möglichkeit, verschiedene Spezialbereiche des Tauchens kennenzulernen – ohne dich gleich auf eine vollständige Spezialausbildung festzulegen. Als erfahrener Tauchlehrer erkläre ich dir in diesem Artikel, was der SSI Advanced Adventurer genau ist, wie er abläuft, was du lernst, und warum er ein echter Gewinn für deine Tauchkarriere sein kann.


Was ist der SSI Advanced Adventurer?

Der SSI Advanced Adventurer ist ein Einführungskurs in verschiedene Spezialgebiete des Tauchens. Er besteht aus fünf Tauchgängen, sogenannten Adventures Dives, aus fünf unterschiedlichen Specialty-Bereichen. Dabei bekommst du von jedem Gebiet einen ersten Einblick – sozusagen ein „Schnupperkurs“ in verschiedene Richtungen.

Ziel des Kurses ist es, dir Orientierung zu geben, welche Bereiche des Tauchens dich besonders interessieren. Ob Tieftauchen, Navigation, Nachttauchen oder perfekte Tarierung – du bekommst die Gelegenheit, es auszuprobieren, unter Anleitung eines Profis.

Wichtig: Der Kurs ist kein vollständiger Ersatz für einen Spezialkurs. Aber du kannst jeden Adventure Dive später auf einen vollständigen SSI Specialty-Kurs anrechnen lassen – ein großer Vorteil.


Kursaufbau und Inhalte

Voraussetzungen

  • Mindestalter: 10 Jahre (für bestimmte Tauchgänge 12 oder älter empfohlen)
  • Zertifizierter SSI Open Water Diver (oder äquivalent)
  • Gute Gesundheit und Tauchtauglichkeit

Kursdauer

  • In der Regel 2 bis 3 Tage, je nach Zeitplan und Bedingungen
  • 5 Tauchgänge, an unterschiedlichen Tagen oder auch zwei Tauchgänge pro Tag möglich

Theorie

  • Jeder Adventure Dive ist mit einem kurzen Theorieteil verbunden
  • Kein Prüfungsexamen wie bei anderen Kursen – aber du musst das Material durcharbeiten
  • Die Theorie erfolgt über die SSI Digital Learning Plattform (App oder Web)

Praxis – Die fünf Adventure Dives

Du wählst mit deinem Tauchlehrer fünf unterschiedliche Themenbereiche aus. Zwei davon werden oft empfohlen:

  • Tieftauchen (Deep Diving)
    – Erkunde Tauchplätze bis zu 30 Meter Tiefe und lerne, wie sich Tiefe auf Atmung, Tarierung und Zeit auswirkt.
  • Unterwassernavigation (Navigation)
    – Lerne den Umgang mit Kompass und natürlichen Orientierungspunkten unter Wasser.

Die weiteren drei Tauchgänge kannst du aus folgenden Bereichen wählen:

  • Tarierung in Perfektion (Perfect Buoyancy)
    – Die Königsdisziplin des Tauchens – hier lernst du, mühelos zu schweben und deinen Luftverbrauch zu senken.
  • Nachttauchen
    – Tauche ein in die nächtliche Unterwasserwelt mit Lampe, und erlebe, wie Riffbewohner nachts aktiv werden.
  • Wracktauchen
    – Entdecke versunkene Schiffe und Flugzeuge – spannend und geschichtsträchtig.
  • Strömungstauchen
    – Lerne, wie man sich sicher in Strömungen bewegt – ideal für tropische Destinationen.
  • Suchen und Bergen, Fotografie, Fischbestimmung
    – Je nach Basis können auch weitere Spezialbereiche angeboten werden.

Warum den SSI Advanced Adventurer machen?

1. Orientierung und Inspiration

Viele Taucher wissen nach dem OWD nicht, in welche Richtung sie sich weiterentwickeln möchten. Der Advanced Adventurer ist wie ein „Menü zum Probieren“. Du bekommst einen Einblick in mehrere Disziplinen – und findest so heraus, was dir wirklich Spaß macht.

2. Sicherheit und Können steigern

Je mehr Erfahrungen du sammelst, desto sicherer wirst du im Wasser. Der Kurs fördert:

  • Deine Tarierung
  • Deine Navigation
  • Dein Umweltbewusstsein
  • Deinen Umgang mit Ausrüstung in verschiedenen Bedingungen

Das macht dich zu einem selbstbewussteren, verantwortungsbewussten Buddy – und öffnet dir den Zugang zu schwierigeren Tauchplätzen, etwa in größerer Tiefe oder bei schlechter Sicht.

3. Anrechenbarkeit für Spezialkurse

Jeder Adventure Dive kann angerechnet werden, wenn du dich entscheidest, den vollständigen Specialty-Kurs zu absolvieren. Du brauchst dann nur noch die restlichen Inhalte und Tauchgänge absolvieren. Das spart Zeit, Geld und gibt dir einen klaren Weiterbildungsweg.

4. Vorbereitung auf weiterführende Kurse

Wenn du später Kurse wie SSI Stress & Rescue, Dive Guide oder Master Diver machen willst, hilft dir der Advanced Adventurer enorm. Du hast bereits wichtige Grundlagen gelegt, auf die du aufbauen kannst.


Der Ablauf in der Praxis

Ein typischer Kursablauf sieht so aus:

Tag 1:

  • Begrüßung, Einweisung, Auswahl der Tauchgänge
  • Theorieblöcke zu den ersten beiden Themen (z. B. Tieftauchen und Navigation)
  • Zwei Tauchgänge im Meer oder See

Tag 2:

  • Theorie zu den nächsten Themen (z. B. Tarierung, Nacht, Wrack)
  • Zwei bis drei Tauchgänge, evtl. Nachttauchgang am Abend

Abschluss:

  • Feedbackrunde mit dem Tauchlehrer
  • Eintrag ins digitale Logbuch
  • Ausstellung der SSI Advanced Adventurer Zertifizierung

Die genaue Gestaltung kann natürlich variieren – je nach Basis, Wetterbedingungen und deinen Wünschen.


Wichtige Fragen rund um den Kurs

Bin ich danach ein „richtiger“ Advanced Diver?

Ja und nein. Du erhältst eine offizielle Zertifizierung als SSI Advanced Adventurer. Diese erlaubt dir in der Regel, bis zu 30 Meter tief zu tauchen, sofern du den Tieftauchgang im Kurs gemacht hast.

Allerdings ist der Kurs nicht gleichzusetzen mit dem „SSI Advanced Open Water Diver“, den viele mit dem PADI AOWD vergleichen. Letzterer ist bei SSI eine Erfahrungsanerkennung (siehe dazu unseren separaten Artikel).

Lies hier mehr zum SSI Advanced Adventurer, SSI Advanced Open Water Diver und PADI AOWD

Brauche ich spezielle Ausrüstung?

Für die meisten Tauchgänge reicht Standardausrüstung. Je nach gewählten Themen kann weiteres Equipment erforderlich sein:

  • Kompass (Navigation)
  • Lampe (Nachttauchen)
  • Boje/Spool (Strömung oder Navigation)
  • Wetnotes oder Schiefer

Viele Tauchbasen stellen die Ausrüstung leihweise zur Verfügung.

Ist der Kurs weltweit anerkannt?

Ja, die SSI-Zertifizierung wird weltweit akzeptiert. Sie ist in deinem SSI-Profil hinterlegt und digital abrufbar – ideal für Tauchreisen oder Safaris.


Für wen ist der Kurs geeignet?

Der SSI Advanced Adventurer ist ideal für:

  • Frisch zertifizierte OWD-Taucher, die mehr lernen wollen
  • Urlaubstaucher, die Neues ausprobieren möchten
  • Wiedereinsteiger, die eine Auffrischung mit neuen Elementen suchen
  • Langfristig Interessierte, die sich gezielt entwickeln wollen

Er ist nicht geeignet für:

  • Taucher, die gezielt eine vollständige Tieftauchqualifikation ohne Umwege suchen (dann lieber direkt den Deep Diving Specialty)
  • Taucher mit sehr wenig Selbstvertrauen im Wasser (dann empfiehlt sich evtl. ein Auffrischungskurs zuerst)

Was kostet der Kurs?

Die Preise variieren je nach Region, Tauchbasis und gewählten Adventure Dives. In der Regel liegt der Preis bei 250–400 Euro, inklusive:

  • Theoriezugang über SSI Digital Learning
  • 5 Tauchgänge mit Instructor
  • Leihausrüstung (teilweise)
  • Zertifizierungsgebühren
  • Logbucheinträge

Sprich mit deiner Tauchbasis – oft gibt es Kombipakete, etwa in Verbindung mit einem Tauchurlaub oder weiteren Kursen.


Fazit: Kleine Schritte, große Wirkung

Der SSI Advanced Adventurer ist ein ausgezeichneter nächster Schritt nach deinem OWD – ohne Leistungsdruck, aber mit großem Lerneffekt. Du kannst verschiedene Taucharten ausprobieren, dich weiterentwickeln, und dabei Spaß haben. Der Kurs öffnet dir neue Türen, hilft dir, deinen Stil als Taucher zu finden und macht dich sicherer in deinem Element.

Es ist kein Kurs für „Profis“, sondern für neugierige, lernbereite Taucher, die mehr wollen als nur die Grundlagen. Und genau deshalb ist er so beliebt – und so sinnvoll.


Du willst wissen, welche Adventure Dives zu dir passen?
Frag deinen Tauchlehrer – oder besser noch: Tauche einfach ein. Die besten Erlebnisse warten unter der Oberfläche.

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