Tote Mannshand – Tote Meerhand

Haplochromis [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Die Tote Meerhand (Alcyonium digitatum), auch Tote Mannshand, Nordische Korkkoralle oder Bastardschwamm genannt, ist eine Lederkoralle (Alcyoniidae). Die Tote Meerhand kommt in der Nordsee, im europäischen Atlantik, im Ärmelkanal und in der westlichen Ostsee vor. Die Tote Mannshand ist weiß, gelblich, hellorange oder rosa. Sie lebt in Tiefen ab 10 Metern auf felsigen Untergründen, Molluskenschalen, Krebspanzern, versunkenen Schiffsrümpfen, über Bord gegangenen Dosen und Flaschen, an Molenwänden und Brückenpfeiler; in der oberen Dauerflutzone und tiefer. Besonders beim Wracktauchen kann der Taucher sie oft an Schiffswracks sehen.

Auf englisch wird die Tote Meerhand als „Dead Man’s Finger“ bezeichnet.

Die Tote Meerhand ist ab Tiefen von ca. 10 m bis etwa 50m anzutreffen. Die Kolonien sind fast immer entweder männlich oder weiblich, obwohl eine kleine Anzahl auch zwittriger Kolonien gefunden wurden. Das Wachstum der Kolonien erfolgt hauptsächlich in der ersten Jahreshälfte, wobei die Polypen im Spätsommer inaktiv werden und das Grundgewebe aufgrund des Wachstums von Algen und Hydrozoen an der Oberfläche rötlich oder bräunlich wird. Zu dieser Zeit entwickeln sich die Gonaden und im Dezember und Januar kommt es zum Laichen.

Es wurde festgestellt, dass Populationen ihre Gametogenese- und Laichaktivitäten synchronisieren. Die Befruchtung erfolgt von außen und die Embryonen schwimmen einige Tage, bevor sie sich zu frei schwimmenden Larven entwickeln. Die meisten von ihnen setzen sich bald auf einem geeigneten Substrat ab und es bilden sich neue Polypen. Einige können jedoch noch einige Zeit im Zooplankton verbleiben und sich so über einen weiten Bereich ausbreiten.

Es ist bekannt, dass Kolonien bis zu zwanzig Jahre alt werden können. Die Tote Mannshand lebt auch auf Steinriffen in der Deutschen Bucht und sogar auf den Felsen von Helgoland. Ihre Form erinnert oft an einen aufgedunsenen Handschuh im Wasser. Sie fängt sich winzige Nahrungsteilchen aus dem Wasser. Kleine Planktontiere können von ihr mit Hilfe von Nesselfäden betäubt und festgehalten werden.

Tote Meerhand (Alcyonium digitatum) 2

Haplochromis [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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