Dead Man’s Finger

Haplochromis [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

Was bitte ist ein Dead Man’s Finger? Korallen werden oft mit warmem, kristallklarem Wasser aus den Tropen in Verbindung gebracht, aber wir haben Korallen in der Nordsee. Vor allen Dingen vor der Küste Großbritanniens und Irlands gibt es die sogenannten „Dead Man’s Finger“, die „Finger des Toten“ (Alcyonium digitatum).

Dead Man’s Finger – die Tote Meerhand

Auf deutsch heißt die Koralle „Tote Meerhand“ oder auch „Tote Mannshand“. Diese Weichkorallen sind eine Art von Korallen in der Nordsee. Die Finger des Toten haben ein Aussehen, das ihrem Namen entspricht, weil sie unregelmäßige, fingerähnliche Gebilde formen. Als Weichkoralle haben sie nicht die Kalkstein-Skelettstruktur von Steinkorallen, die den meisten Menschen bekannt sein dürfte.

An den Atlantikküsten Nordwesteuropas von Portugal bis Norwegen werden die Dead Man’s Finger gefunden. Die Art kommt auch in Teilen Kanadas und an der nordöstlichen Küste der Vereinigten Staaten, im Golf von Maine und in der Bay of Fundy, vor. Die Korallen-Polypen leben in Kolonien, die an Grundgestein, Geröll und gelegentlich an den Schalen von Krabben und Schnecken befestigt sind. Am häufigsten kommen sie in Gebieten mit starker Strömung vor, in denen nicht genügend Sonnenlicht vorhanden ist, und so Algen wuchern können. Sie kommen gewöhnlich bis zu einer Wassertiefe von etwa fünfzig Metern vor.

Nicht mit Landpilzen und Rum verwechseln

Die Vielgestaltige Holzkeule (Xylaria polymorpha) ist ein Schlauchpilz, den man an Land findet. Auch dieser Pilz wird auf Englisch als Dead Man’s Finger bezeichnet. Er setzt sich an Strünken von gefällten Laubbäumen, wobei die Buche bevorzugt wird. Daneben kann er als Schwächeparasit an lebenden Bäumen wachsen und Wurzelanläufe besiedeln. Als Holzzersetzer kann die Holzkeule mehr als bisher angenommen auch ausgedehnte Holzfäulen verursachen. Also lasst euch von Landratten hier nicht verwirren, Unterwasser findet man diesen Pilz natürlich nicht, sondern nur die Korallen.

Übrigens, statt des Deko-Biers nach dem Tauchgang gibt es auch einen Rum, der „Dead Man’s Fingers“ heißt.

Bild: Haplochromis [CC BY-SA 3.0], via Wikimedia Commons

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