Hebesack

Hebesack im Einsatz beim Tauchen
Israel Defense Forces, Flickr - Israel Defense Forces - Underwater Missions Unit Transfers Equipment Using Special "Lifting-Bags", CC BY-SA 2.0

Ein Hebesack dient dazu Gegenstände unter Wasser anzuheben. Dazu wird dieser mit normaler Atemluft des Tauchers aufgefüllt. Dadurch steigt der Hebesack aufgrund der geringeren Dichte der Luft im Vergleich zum Wasser an die Wasseroberfläche, sobald die Auftriebskraft das anhängende Gewicht übersteigt.

Video – Was ist die Auftriebskraft?

Hebesack befüllen mit dem Oktopus

Je nach Größe und Ausführung wird zum Befüllen eine separate Pressluftflasche verwendet, die ausschließlich für diesen Zweck mitgeführt wird. Meistens wird der Hebesack aber unter Verwendung des Oktopus (nicht mit dem Atemregler) befüllt. Jedenfalls bei kleineren Hebesäcken im Bereich bis etwa 100 Liter Auftriebsvolumen, die ein Taucher problemlos mit sich führen kann, geht das am schnellsten.

Wieviel Gewicht kann ein Hebesack anheben?

Welches Gewicht ein Hebesack heben kann, hängt natürlich von seiner Größe ab. So kann z.B. ein 20 Liter Hebesack Gegenstände bis 20 Kg heben, da er 20 Liter Wasser verdrängt. 20 Liter Wasser entsprechen nämlich 20 KG Gewicht. Aber Achtung, das ist nur eine ungefähre Berechnung.  Denn Salzwasser ist etwas schwerer als Süßwasser.

Wer es noch etwas komplizierter mag, der schaut sich mal diese Diskussion zum Auftrieb eines Hebesacks an.

Wieviel Luft brauche ich dafür?

Das kommt auf die Wassertiefe und den daraus resultierenden Umgebungsdruck an. Genau wie bei der Berechnung des Atemminutenvolumens braucht man bei 2 bar Druck (10 Meter Wassertiefe) schon die doppelte Menge an Atemgas aus der Pressluftflasche.

Die Füllung von einem 100 Liter Hebesack braucht in einer Tiefe von 10 Metern also 200 Liter Atemgas, in 20 Metern Tiefe (3 bar) bereits 300 Liter Atemgas und in einer Tiefe von 40 Metern (5 bar) schon 500 Liter Atemluft aus der Tauchflasche.

Richtige Auswahl des Hebesacks

Die Ausdehnung der unter Umgebungsdruck stehenden Luft im Hebesack verursacht beim Aufsteigen durch den nachlassenden Umgebungsdruck naturgemäß eine weitere Auftriebszunahme, bis die Maximalfüllmenge des Hebesacks erreicht ist. Damit der Hebesack nicht platzen kann, und beim Aufsteigen durch weiter abnehmenden Wasserdruck das zunehmende Volumen der Füllluft aus dem Sack entweichen kann, sind die Säcke unten offen. Die überschüssige Luft wird dann einfach aus dem Sack heraus gedrückt.

Daher ist es sinnvoll, Hebesäcke von der Größe her so zu wählen, dass die anzuhebende Last erst bei Erreichen der Maximalfüllung angehoben wird. Denn durch die Auftriebskrafterhöhung beim Aufstieg besteht anderenfalls die Gefahr, dass der Hebesack immer mehr an Auftrieb gewinnt, je weiter er aufsteigt. Ähnlich wie ein Taucher, der keine Luft aus seinem Jacket ablässt. So kann der Sack und unkontrollierbar bis an die Oberfläche durchschießen. Um diese Gefahr zu vermeiden, sollte man bei schweren oder unkekannten Lasten lieber mehrere kleine Säcke anbringen, anstatt einen einzigen großen Sack.

Foto: Israel Defense Forces, Flickr – Israel Defense Forces – Underwater Missions Unit Transfers Equipment Using Special „Lifting-Bags“, CC BY-SA 2.0