Stickstoffnarkose ist der Fachbegriff für den unter Tauchern berüchtigten Tiefenrausch.
Als Stickstoffnarkose bezeichnet man alle neurologischen Effekte, die durch die vermehrte Lösung von Stickstoff im Blut in größeren Tauchtiefen auftreten können. Von der Stickstoffnarkose abzugrenzen ist die Taucherkrankheit (DCS), die durch das Ausperlen von Stickstoff und anderen Gasen bei zu schnellem Auftauchen nach einem Tauchgang entsteht.
Risiko einer Stickstoffnarkose steigt mit der Tauchtiefe
Durch den erhöhten Umgebungsdruck beim Tauchen nimmt die Lösung von Stickstoff in den Geweben in Abhängigkeit von der Tauchtiefe kontinuierlich zu. Der höhere Partialdruck des Stickstoffs verändert die elektrischen Eigenschaften der Nervenzellmembranen im zentralen Nervensystem des Tauchers und erzeugt dadurch einen narkotischen Effekt.
Risikofaktoren für einen Tiefenrausch
Das Risiko, dass ein Tiefenrausch auftritt, erhöht sich durch Einnahme von Stoffen, die auf das zentrale Nervensystem wirken. Daher sollten vor jedem Tauchgang Substanzen vermieden werden, die auf das zentrale Nervensystem Einfluss haben, wie etwa Drogen (Alkohol, Nikotin, Cannabis, Amphetamine), aber auch verschiedene Medikamente (Psychopharmaka, Sedativa). Muss ein Taucher solche Medikamente regelmäßig einnehmen, sollte er unbedingt ärztlichen Rat einholen, ob unter diesen Umständen ein sicherer Tauchgang möglich ist.
Weitere vermeidbare Risikofaktoren für eine Stickstoffnarkose sind äußere Umstände, wie Stress, Müdigkeit und Hypothermie (Unterkühlung).
Stickstoff ist ein sog. Inertgas, das heißt, der Körper kann es für seine (lebensotwendigen) Funktionen nicht benutzen.