Als Vereisung bezeichnet der Taucher eine Vereisung des Atemreglers. Das ist lebensgefährlich und kann diverse Ursachen haben. So wird bei einer Vereisung des Atemreglers zwischen „innerer Vereisung“ und „äußerer Vereisung“ unterschieden. Auch wenn dem Taucher am Ende egal sein kann, warum er keine Luft mehr bekommt oder die Tauchflasche leer ist, sollte man sich mit den physikalischen Grundlagen eines solchen Vereisers auseinandersetzen. Denn wen man beide Probleme verstanden hat, kann man im Notfall (hoffentlich) besser adäquat und richtig reagieren.
Äußere Vereisung des Atemreglers
Die äußere Vereisung hat etwas mit dem Atemregler zu tun. Dort wo Kälte und Wasser zusammenkommen, kann sie entstehen. Es ist erst mal Aufgabe des Herstellers, hier die richtigen konstruktiven Maßnahmen zu treffen. Von einer äußeren Vereisung spricht man wenn der Federstellraum oder eine Membran in der 1. Stufe vereist. Ein Federstellraum ist bei einem kolbengesteuerten Ventil konstruktiv notwendig. Dieser füllt sich beim Tauchgang mit Wasser und dieses wiederum kann durch die entstehende Entspannungskälte der Atemluft einfrieren. Ist dies der Fall, spricht man von einer äußeren Vereisung. Je kälter das Wasser, und umso höher die Atemleistung des Tauchers (schnelle Atmung, Luftdusche), umso eher tritt dieser Fall ein. Auch die 2. Stufe kann vereisen, aber wegen der physikalischen Gegebenheiten nicht so oft wie die 1. Stufe.
Innere Vereisung
Bei der inneren Vereisung ist in erster Linie der Betreiber der Füllstation gefragt. Aber auch der Taucher, wenn er meint, er könne seine Tauchflasche auch mal „leeratmen“ oder ohne regelmäßige Wartung auskommen lassen. Denn wenn Wasser in die Flasche kommt – etwa weil die Flasche leer ist und das Ventil geöffnet bleibt, oder durch feuchte Luft am Kompressor – kann diese Feuchtigkeit am Ventil der Flasche oder der ersten Stufe zu einer enormen Abkühlung an der Drossel der Flasche führen. Wegen der dadurch gegebenen Abkühlung wird ein Kristallisieren der Luftfeuchtigkeit am Sinterfilter begünstigt. Das Ventil wird durch die sich im Druckminderer entspannende Luft abgekühlt, wodurch die nachströmende Luft ebenfalls abgekühlt wird. Durch diese Abkühlung am Ventil kondensiert der Wasserdampf in der Druckluft beim Durchströmen des Ventils. Die so entstehenden Eiskristalle werden vom Sinterfilter im Eingang der ersten Stufe aufgefangen und können das Ventil soweit zusetzen, dass die Luftzufuhr unterbrochen wird.
Gegenmaßnahmen zum Vereiser
Die Stärke der Abkühlung hängt immer mit der Menge der entspannten Luft zusammen. Daher ist die Gefahr des Vereisers bei hohem Luftverbrauch und gleichhzeitiger Benutzung des Inflators zur Tarierung besonders groß. Bei Kaltwassertauchgängen sollte die primäre erste Stufe (man sollte im Kaltwasser immer zwei 1. Stufen montiert haben!) zur Atmung (Hauptautomat) und zur Tarierung des Trockentauchanzugs verwendet werden, an der zweiten ersten Stufe sollten der Inflatorschlauch, der Oktopus und das Finimeter montiert sein.