Argon

Inertgas Argon Xenon Helium
Inertgas Argon Xenon Helium

Im Bereich des technischen Tauchens wird Argon regelmäßig als Füllgas für Trockentauchanzüge bei tieferen Tauchgängen, z.B. mit heliumbasierten Atemgasgemischen (Trimix) verwendet.

Warum Argon als Füllgas für den Trockentauchanzug?

Tauchen in kaltem Wasser erfordert eine gute Wärmeisolierung, da Unterkühlung eine ernsthafte Gefahr darstellt. Wasser leitet die Wärme effizienter als Luft. Um während eines Tauchgangs warm zu bleiben, sollte die Wahl des Wärmeschutzes von der körperlichen Aktivität, der Wassertemperatur und der Dauer der Exposition abhängen. Ein Trockentauchanzug, ein mit Gas gefüllter Tauchanzug, ist der gebräuchlichste Tauchanzug in kaltem Wasser. Luft ist das herkömmliche Gas, mit dem ein Trockenanzug befüllt wird. Die Wärmeleitfähigkeit von Argon ist jedoch um etwa 32 % geringer als die von Luft. Aber isoliert Argon wirklich besser als Luft?

Luft ist auf dem Papier das schlechtere Füllgas

Bis auf wenige Ausnahmen ist Luft das am häufigsten verwendete Gas zum Aufblasen von Trockenanzügen. Helium ist ein Bestandteil der Atemgase (Trimix) für tiefere Tauchgänge. Dabei wurde festgestellt, dass es keinen Sinn macht, den Trockentauchanzug an die Flaschen mit dem Trimix anzuschließen. Denn die Wärmeisolierung bei der Verwendung von Trimix zum Aufblasen des Trockentauchanzugs im Vergleich zu Luft als Isoliergas nimmt um 71 % ab!

Daher wurden in der Folgezeit auch andere Gase für die Verwendung als Füllung von Trockenanzügen untersucht. Beim Vergleich mit 13 anderen Gasen erwies sich Argon aufgrund seiner physikalischen Eigenschaften als eine gute Option. Die Wärmeleitfähigkeit von Argon ist etwa 32 % geringer als die von Luft. Es ist einatomig, hat eine große Größe der Moleküle und eine hohe Masse, was zu einer geringen Wärmeleitfähigkeit führt. Andere Inertgase – wie Krypton und Xenon – sind ebenfalls (theoretisch) geeignet, aber ihre hohen Kosten machen sie für Taucheinsätze unattraktiv.

Argon bietet laut Studien keinen verbesserten Kältschutz gegenüber Luft

Laut einer Studie konnte aber keine verbesserte Wärmeisolierung beim Tauchen mit Argon festgestellt werden. Auch eine weitere Studie, mit Tauchern der Spezialkräfte der Niederländischen Marine konnte keine Verbesserung des Kälteschutzes des Tauchers durch Argon feststellen.

Kälteschutz des Trockentauchanzugs

Der Trockentauchanzug selbst isoliert praktisch nicht, sondern der Unterzieher und besonders das darin enthaltene Füllgas. Normalerweise wird Pressluft verwendet. Schon eine Kerntemperatur von 36°C führt zu einem Verlust der geistigen Leistungsfähigkeit, und der Taucher kann Schwierigkeiten haben, seine Aufgaben zu erfüllen. Bei einer weiteren Absenkung um 0,5 °C kann der Taucher kaum noch grundlegende Funktionen ausführen, die zur Aufrechterhaltung der Tauchsicherheit erforderlich sind. Berufstaucher und Militärtaucher, die in den Gewässern Nordeuropas arbeiten, machen oft Tauchgänge in der Größenordnung von 2 bis 3 Stunden vor dem Auftauchen. Außerdem führt auch eine kleine Gruppe von Sporttauchern (die so genannten technischen Taucher) lange Tauchgänge bis zu einer Tiefe von ≥40 m in Gewässern mit Temperaturen von bis zu 3 °C durch.

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